Die vergessenen Bestäuberinnen - unverzichtbar für unser Ökosystem

Die Wildbienen sind Insekten, die im Gegensatz zu den Honigbienen nicht kommerziell ausgenutzt werden. Sie sind selbständig und die meisten von ihnen leben solitär. Sie gehören zur Gruppe der friedfertigen Insekten. Ihre Bedeutung innerhalb der ökologischen Balance von Naturräumen ist sehr gross. Ca. 600 Wildbienenarten leben in der Schweiz. Fast die Hälfte von ihnen ist bedroht. Wildbienen sind faszinierende Insekten und stellen hohe Anforderungen an ihre Lebensräume. 

Die Ursachen für ihre Gefährdung ist vor allem der massive Lebensraumverlust der Strukturvielfalt. Dieser wird - um nur einige davon zu nennen - unter anderem durch eine massive Flächenversiegelung, die intensivierte Landwirtschaft, dem Anbau von Monokulturen sowie den enormen Einsatz von Pestiziden verursacht.

Ihr grösster Feind jedoch ist der Mensch. Das ist auch ein Grund, warum das Artensterben, besonders bei den Insekten, ein bedrohliches Ausmass angenommen hat. Durch massives Eingreifen in die Natur wurden und werden täglich die natürlichen Lebensräume für viele solitär lebende Wildbienen und Insekten verändert. Wildbienen können sich bei den rasant schnellen ökologischen Veränderungen nicht zurechtfinden. 

Wildbienen und Biodiversität 

Biodiversitär ist die Vielfalt der Ökosysteme und der Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten.
Es besteht ein zwiespältiges Verhältnis zwischen Mensch und Insekt, aus diesem Grund entsteht in der Gesellschaft kein grosses Bewusstsein. Für die Wildbienen ist ein wilder Garten Träumen statt Aufräumen sowie für uns Menschen das Gespräch mit der Natur statt über die Natur. Der verwilderte Eindruck eines Gartens ist ein Bekenntnis zur Biodiversität sowie zur Vielfältigkeit der Lebensräume für die Wildbienen und andere Insekten.
Ökologisch gesehen ist der Verlust von Wildbienen viel grösser als der von Honigbienen, denn Wildbienen sind für die Bestäubung von einheimischen Wild- und Kulturpflanzen unerlässlich. In der Bestäubung sind sie viel aktiver als Honigbienen. Z. B die Hummeln, sie fliegen bei kaltem Wetter und zu einer Zeit aus in der die Honigbiene noch inaktiv ist.
Für die blütenlosen sowie kühlen Wintermonate benötigen sie keine Futtervorräte, weil die Wildbienen diese kalte Jahreszeit als Larven in den Brutzellen überdauern.
Mehr Informationen auch im ersten kürzlich veröffentlichten
Bericht der Akademie der Naturwissenschaften der Schweiz.